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Beschreibung
Gegenüber der alten Porzellanstadt Meißen prägen noch heute Weinbergterrassen das Antlitz der Elbhänge. Der uralte Weinberg, den schon die Bischöfe von Meißen anlegen ließen, sowie das Barockschloss Proschwitz gehören zum ältesten Weingut Sachsens. Für Freunde der Weinstraße ist Meißen auch ein idealer Ausgangspunkt für eine Fußwanderung in die Weinberge. Zahlreiche Winzer bieten ihre begehrten Weine zur Verkostung und zum Kauf an. Lassen Sie sich selbst einmal von der Vielfalt und Qualität sächsischer Elbweine überzeugen.
Von Meißen bis zum Schloss Proschwitz sind es nur wenige Kilometer. Der Weg über die "Katzenstufen" bietet dem Besucher aus unterschiedlichen Perspektiven einen einzigartigen Blick auf die gepflegten Weinstöcke und den Meißner Burgberg. Auf den Höhen stehen das große Weinfass und das schmiedeeiserne Tor, die das Wappen des Adelshauses zur Lippe - eine fünfblättrige rote Rose mit Fürstenhut - tragen. Der Familienzweig Lippe-Biesterfeld-Weißenfeld - ursprünglich aus der Grafschaft Lippe in Westfalen stammend - ließ sich schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Sachsen nieder.
Auch die Lage des Schlosses, etwas abseits der Weinberge, ist fürstlich. Das Schloss gelangte 1901 durch Heirat der Schlossbesitzerin Friederike Freiin von Carlowitz mit Clemens Graf zur Lippe an die Fürstenfamilie. Über viele Jahre gehörte das Schloss der Familie des Prinzen zur Lippe.
Nach der Enteignung 1945 flüchtete die Familie in den Westen Deutschlands. Doch der politische Umbruch 1989 führte schließlich dazu, dass Dr. Georg Prinz zur Lippe 1990 zuerst das Weingut und später - 1997 nach langen Verhandlungen - auch das Schloss Proschwitz wieder zurück kaufen konnte. Seitdem steht das Schloss nicht nur den Weinkennern bei Weinproben und Weinseminaren, sondern auch den Kulturinteressierten für Veranstaltungen unterschiedlichster Art zur Verfügung.
Das Schloss Proschwitz hat eine lange traditionsreiche, aber auch wechselvolle Geschichte hinter sich. Bereits im 11. Jahrhundert war Proschwitz Eigentum des Bistums Meißen, doch gibt es Hinweise, dass bereits vorher eine adlige Familie im dessen Besitz gewesen ist. Im Jahre 1102 wird ein Eckbert von Proschwitz als Zeuge urkundlich genannt.
Nach der Reformation im 16. Jahrhundert wurde Proschwitz in ein Rittergut umgewandelt. Kurfürst August überließ 1554 dem Herrn von Ziegler und Klipphausen den Besitz. Nach mehreren Besitzerwechseln kaufte 1732 die Gräfin Magdalena von Beichlingen das Gut und ließ das barocke Schloss errichten.
Die abgewinkelte Anlage mit Mansarddach und Fledermausgauben bestand aus dem Hauptflügel und einem Seitenflügel, den man 1882 durch Anbau eines westlich gelegenen Wohnflügels verlängerte. Durch diesen Anbau erhielt das Schloss seinen heutigen T-förmigen Grundriss. Weitere Umbauten erfuhr das Schloss 1913-14 in neobarocken Formen. Die reiche Fassadengestaltung geht auf diesen Umbau zurück. An den Hauptflügel fügte der Baumeister einen Gartenpavillon mit Rundbogenfenstern und feiner Sandsteingliederung, die an den Dresdner Zwinger erinnert, an. Im Innern ist der Pavillon mit feinen Chinoiserien ausgemalt.
Auch die Zimmer des Schlosses sind mit viel Liebe zum Detail restauriert worden. So führt eine Treppenanlage von der Eingangshalle in das Obergeschoss zum Gartensaal mit seinen illusionistischen Garten- und Heckenlandschaften. Zahlreiche Säle haben ihre alten Stuckdecken wieder erhalten. Das Kaminzimmer mit seinem umlaufenden Wappenfries und der Holzbalkendecke stahlt Gemütlichkeit aus.
Von der Gartenseite des Schlosses hat der Besucher einen sehr schönen Ausblick auf die abfallende Gartenlandschaft. Vom Gartenpavillon gelangt man über eine Freitreppe in den Schlosspark im Stile einer geometrisch-französischen Anlage des 18. Jahrhunderts. An ihn schließt sich im Knorrgrund ein englischer Landschaftsgarten des 19. Jahrhunderts an.
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Bildergalerie |
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Schloss Proschwitz |
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Blick über die Weinberge |
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Eingangsseite |
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Am Hauptflügel ist ein Gartenpavillon angefügt |
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Kaminzimmer |
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