Historisches Sachsen
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Noes   
 
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Information

Landkreis Görlitz

Beschreibung
Noes ist ein nördlicher Ortsteil der oberlausitzischen Kleinstadt Rothenburg an der Lausitzer Neiße. Der fremd klingende Name des vermutlich erst im 14. Jahrhundert in der spärlich besiedelten nördlichen Oberlausitz gegründeten Ortes leitet sich vom obersorbischen "Nowa Wjes" ab, was so viel wie "neues Dorf" bedeutet. Gemeint ist damit wohl ein Dorf, das neben der älteren Stadt Rothenburg neu entstanden ist. Noes wurde erstmals 1372 als "Naws" bezeichnet, wechselte in der Folgezeit jedoch laut den Görlitzer Stadtbüchern mehrmals die Schreibweise, u.a. 1399 in "Newis" und 1411 in "Noos". Zwischen 1936 und 1947 wurde Noes im Rahmen der nationalsozialistischen Germanisierung sorbischer Ortsnamen in der Lausitz sogar in Bleichenau umbenannt. Namensgebend soll eine Bleiche sein, die durch den Kaufherrn Gottfried Schneider angelegt und bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts betrieben wurde. 1972 wurde Noes nach Rothenburg eingemeindet.
Auf Grund der örtlichen Nähe ist die Entwicklung von Noes eng mit der Stadt Rothenburg verbunden. So war das im Zuge einer zweiten Kolonisationswelle gebildete Noeser Rittergut zwar rechtlich eigenständig, gehörte bis auf kurze Unterbrechungen jedoch zur Herrschaft Rothenburg. Das am südöstlichen Dorfrand von Noes liegende Rittergut grenzte unmittelbar an den Rothenburger Schlosspark, so dass die Rothenburger Gutsherrschaft im Rothenburger Schloss wohnen konnte. Ein größeres herrschaftliches Gebäude war in Noes somit nicht erforderlich. Der Noeser Gutsverwalter bewohnte ein kleines, zweistöckiges Wohnhaus mit Krüppelwalmdach neben einer Scheune an der Ostecke des Hofes. Die Baugestalt des Verwalterhauses stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sein einziges auffälliges Bauelement stellt ein leicht hervortretendes Zwerchhaus in der Mittelachse dar, das von weißen Lisenen und einem Zahnschnittfries gerahmt wird. Den Dreiecksgiebel lockert ein rundes Fenster auf.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Rittergut im Zuge der Bodenreform an Neubauern aufgeteilt. Im Herrenhaus richtete man eine Neubauernstelle ein. Heute wird das Gebäude als einfaches Wohnhaus genutzt.
 
Bildergalerie
Herrenhaus Noes
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