Historisches Sachsen
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Oberau   
 
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Information

Landkreis Meißen

Beschreibung
Oberau, unweit von Meißen auf der rechten Elbseite, besitzt eine der ältesten Wasserburgen Sachsens. Das Schloss liegt auf einer Insel inmitten eines Teiches und ist über zwei Brücken zugänglich. Im Kern geht es auf eine Wasserburganlage des Mittelalters zurück, die erstmals im Jahre 1276 eine Erwähnung fand.
Das Rittergut entstand aus einem Klostervorwerk, das seit 1436 dem Zisterzienserkloster Altzella gehörte. 1550 erwarb Oberhauptmann Ernst von Miltitz das Gut. Um 1600 wurde der ehemalige Wohnturm durch einen wirkungsvollen, länglichen Neubau mit betonten Giebelaufsätzen erweitert und zu einem Renaissanceschloss umgebaut.
Das Schloss war bis 1783 im Besitz der Familie von Miltitz. Nach verschiedenen Besitzern ließ sich 1807 Ernst Friedrich Freiherr von Werthern in Oberau nieder. Seine Witwe übernahm 1829 das Anwesen. 1865 erwarb die Familie von Arnim das Gut.
Nach 1860 erhielt das Schloss durch einen weiteren Flügel einen winkelförmigen Grundriss. Der zwischen den beiden Flügeln gelegene Treppenturm, der im Kern aus dem Mittelalter stammt, wurde neugotisch überformt und erhielt als oberen Abschluss einen kegelförmigen Turmaufsatz. Trotz dieser umfangreichen Umbaumaßnahmen haben sich bemerkenswerte originale Teile erhalten, u.a. die Kreuzgratgewölbe im Erdgeschoss und unter den Überformungen der Obergeschosse die bemalten hölzerne Decken der Renaissance und des Barocks. Ein Relief mit einer Ritterdarstellung schmückt den Ostflügel.
Das Schloss steht seit 1937 unter Denkmalschutz. Die Bodenreform 1945 bestimmte Schloss Oberau jedoch zunächst zum Abriss. Schließlich richtete man im Schloss Wohnungen ein und übergab die weiteren Gebäude der LPG. Durch Verwahrlosung verfiel die Bausubstanz in den 1980er Jahren immer mehr. Erst die politische Wende in der DDR gab dem Schloss eine neue Chance. Nach jahrelangem Leerstand übernahm der Arbeitskreis Denkmalpflege e.V. im November 1999 das Gebäude, das künftig in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Offene Häuser als internationale Begegnungsstätte, vor allem auch für den Jugend- und Kulturaustausch mit Osteuropa, genutzt werden soll.
 
Bildergalerie
Schloss Oberau
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